Freddys wundersame Freundschaft

Schriftgröße:

In der großen Stadt Sonnenberg lebte ein kleiner Bettler namens Freddy. Freddy war etwa acht Jahre alt, mit wirrem braunem Haar und großen, neugierigen Augen, die immer ein bisschen traurig aussahen. Er trug eine abgenutzte Jacke und Hosen mit Flicken, und seine Schuhe hatten Löcher, durch die seine Zehen spitzten. Jeden Tag saß Freddy auf dem kalten Steinboden des Marktplatzes, hielt einen alten Pappbecher in den Händen und hoffte, dass jemand eine Münze hineinwerfen würde. Um ihn herum duftete es nach frischem Brot aus der Bäckerei, nach süßen Äpfeln vom Obststand und nach gebratenen Würstchen, die Freddys Magen knurren ließen. Doch die meisten Menschen eilten vorbei, ohne ihn zu beachten, und Freddy fühlte sich oft sehr einsam und traurig. Er wünschte sich nichts sehnlicher als einen Freund, mit dem er lachen und spielen konnte.

Eines Tages, als die Sonne hinter den hohen Gebäuden unterging und der Himmel orange und rosa leuchtete, beschloss Freddy, nicht aufzugeben. ‘Vielleicht finde ich heute jemanden’, flüsterte er sich mutig zu und rieb sich die kalten Hände. Plötzlich hörte er ein leises Miauen. Unter einer Bank entdeckte er eine kleine, streunende Katze mit struppigem Fell und großen grünen Augen. Die Katze sah hungrig und ängstlich aus. Freddy fühlt Mitleid in seinem Herzen. ‘Hallo, kleines Kätzchen’, sagte er sanft und streckte vorsichtig eine Hand aus. ‘Ich habe nichts zu essen für dich, aber vielleicht können wir Freunde sein?’ Die Katze schnupperte an seiner Hand und stupste sie dann mit ihrem Kopf an. Freddy lächelte zum ersten Mal an diesem Tag – es war ein winziges Funkeln der Hoffnung.

Am nächsten Morgen wachte Freddy früh auf, entschlossen, der Katze zu helfen. Er nannte sie Mimi. Freddy wusste, dass er Essen finden musste, aber wie? Er beschloss, zum nahegelegenen Park zu gehen, wo manchmal Leute Essen übrig ließen. Der Park war grün und voller Bäume, deren Blätter im Wind raschelten. Freddy roch den Duft von nassem Gras und hörte Vögel zwitschern. Unter einer Bank fand er einen halben Apfel – nicht viel, aber etwas. Als er zurückkam, teilte er den Apfel mit Mimi. Sie fraß gierig und schnurrte glücklich. Freddy fühlte eine Wärme in seiner Brust; zum ersten Mal hatte er jemanden, für den er sorgen konnte.

Doch die Herausforderungen waren noch nicht vorbei. Ein paar Tage später begann es stark zu regnen. Der kalte Regen tropfte durch Freddys löchrige Kleidung, und er zitterte vor Kälte. Mimi kuschelte sich an ihn, aber auch sie war nass und unglücklich. Freddy dachte daran aufzugeben und sich zu verstecken, aber dann erinnerte er sich an seinen Wunsch nach Freundschaft. ‘Nein, ich gebe nicht auf!’, rief er entschlossen. Er suchte Schutz unter einer Brücke, wo er trocken bleiben konnte. Dort traf er einen alten Mann namens Herr Schmidt, der ebenfalls Obdach suchte. Herr Schmidt hatte einen freundlichen Blick und teilte seine Decke mit Freddy. ‘Ausdauer ist wichtig, junger Mann’, sagte Herr Schmidt weise. ‘Gib nicht auf, auch wenn es schwierig wird.’ Freddy fühlte sich getröstet und hatte jetzt zwei Freunde: Mimi und Herrn Schmidt.

Neugierig auf das Ende der Geschichte?

Oder logge Dich ein mit:

Schriftgröße: