Das Geheimnis der Zwillingszauber
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Im zauberhaften Dorf Glitzerwald, wo die Häuser aus honigfarbenem Holz gebaut waren und bunte Schmetterlinge durch die Luft tanzten, lebten die Zwillinge Clara und Clarissa. Beide hatten magische Kräfte, die ihnen in die Wiege gelegt wurden. Clara, mit ihren feuerroten Locken und einem fröhlichen Lachen, konnte Dinge zum Schweben bringen, aber nur, wenn sie nicht abgelenkt war. Clarissa, sanftmütig mit blauen Augen und einer Vorliebe für Bücher, konnte Pflanzen wachsen lassen, doch oft zitterten ihre Hände vor Nervosität. An diesem sonnigen Nachmittag übten sie im duftenden Rosengarten hinter ihrem Haus. Die Luft roch nach frischem Tau und süßen Blüten, während Vögel zwitscherten. Clara versuchte, einen Stein zu heben, aber er plumpste immer wieder auf den weichen Rasen. “Das ist so ärgerlich!”, murmelte sie und stampfte mit dem Fuß auf, ihr Gesicht war rot vor Anstrengung. Clarissa saß daneben und flüsterte einem Gänseblümchen zu, doch es wuchs nur ein bisschen, bevor es welkte. “Ich schaffe es nie richtig”, seufzte sie leise und strich sich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn. Sie fühlten sich allein und unsicher, obwohl sie nur wenige Schritte voneinander entfernt waren.
Plötzlich hörten sie ein leises Piepsen aus dem Gebüsch. Ein kleiner, blauer Vogel mit einem gebrochenen Flügel lag zitternd auf dem moosbedeckten Boden. Clara rannte hin und versuchte ihn mit ihrer Schwebekraft zu heben. “Ich helfe dir!”, rief sie, aber der Vogel zuckte nur ängstlich, als er unsanft in der Luft baumelte. Clarissa kniete sich neben ihn und wollte mit sanfter Magie den Flügel heilen. Ihre Hände leuchteten grün, doch die Energie flackerte unbeständig, und der Vogel piepte verzweifelt. Clara biss sich auf die Lippe, ihr Herz pochte schnell. “Vielleicht… vielleicht probieren wir es zusammen?”, schlug Clarissa zaghaft vor. Clara nickte, und ihre Hände berührten sich. Sofort strahlte ein warmes, goldenes Licht auf, das den Vogel sanft umhüllte. Gemeinsam hoben sie ihn hoch, und Clarissas Heilkraft ließ den Flügel wie neu aussehen. Der Vogel zwitscherte fröhlich und flog davon. Die Zwillinge strahlten, und ein Gefühl von Stolz und Verbundenheit durchflutete sie – zum ersten Mal spürten sie, dass ihre Kräfte zusammen stärker waren.
Am nächsten Morgen brach ein heftiger Wind durch Glitzerwald, der die Bäume knarren ließ und Blätter wirbelnd durch die Luft fegte. Ein alter Eichenbaum war umgestürzt und blockierte den Pfad zum Marktplatz, wo die Dorfbewohner einkaufen wollten. Clara und Clarissa eilten hin, ihre Mäntel flatterten im Sturm. Clara versuchte mutig, den Baum mit einem kräftigen Zauber zu bewegen. Sie ballte die Fäuste, und ein roter Lichtstrahl schoss aus ihren Händen, aber der Baum rührte sich nicht, nur ein paar Äste knackten. Clarissa schloss die Augen und konzentrierte sich, um Wurzeln wachsen zu lassen, die den Stamm wegschieben sollten. Doch der Wind heulte so laut, dass sie zitterte, und ihre Magie erlosch. “Das ist unmöglich allein!”, rief Clara frustriert, während Regentropfen auf ihre Wangen prasselten. Clarissa atmete tief durch. “Erinnerst du dich an den Vogel? Gemeinsam schaffen wir es.” Sie fassten sich an den Händen. Clarissas grüne Energie verband sich mit Claras rotem Licht, und zusammen formten sie einen leuchtenden Regenbogenstrahl. Langsam, mit einem tiefen Knurren, rollte der Baum zur Seite, der Weg war frei. Die Dorfbewohner jubelten, und die Zwillinge lächelten erleichtert – jedes Problem schien kleiner, wenn sie es zusammen angingen.
…
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